Der Weg zum digitalen Friedhofsplan

Der digitale Friedhofsplan ist ein zentrales Werkzeug, um Arbeitsabläufe in den Friedhofsverwaltungen effizienter zu gestalten. Wie ein digitaler Friedhofsplan erstellt werden kann und worauf bei entsprechenden Werk- zeugen zu achten ist, erläutert Stefan Schumacher.

Der digitale Friedhofsplan ist das Werkzeug, mit dem Arbeitsabläufe in den Friedhofsverwaltungen deutlich vereinfacht werden. Allein durch das schnelle und einfache Auffinden von Grab- und Verstorbenendaten können Verwaltungsvorgänge erheblich ver- bessert werden. Grafische Auswertungen schaffen neue Sichtweisen auf die Friedhofsdaten und bilden eine gute Grundlage für die strategische Ausrichtung der Friedhofsplanung.

Am Beispiel der Anwendung pg_friedhof soll in diesem Beitrag gezeigt wer- den, wie schnell und einfach sich digitale Friedhofspläne aufbauen lassen.

Datengrundlage

Die Friedhofsdaten stehen bei vielen Kommunen in unterschiedlichen Me- dien, Formaten und Qualitäten bereit. Für die Anwendung pg_friedhof ist es unerheblich, ob die Bestandsdaten aus alten Papierplänen, Kladden, Bestattungsbüchern oder digitalen Datenformaten stammen. Alle Grundlagendaten lassen sich in einem digitalen Friedhofsplan zusammenführen.

Hintergrundkarten

Hochaufgelöste Luftbilder dienen als Hintergrundkartenmaterial. Diese können von allen kommunalen und kirchlichen Verwaltungen kostenlos abgerufen werden. Die Genauigkeiten der Luftbilder liegen im Bereich von +/- 10 Zentimeter, sodass der digitale Friedhofsplan lagerichtig aufgebaut werden kann. Zur Verfügung stehen- de Vermessungsdaten oder digitale Planunterlagen können als Ergänzung ebenfalls hinterlegt werden.

Erstellung der Grabstellen

Die Erstellung der Grabstellen erfolgt mit dem Planungswerkzeug von pbsgeo – siehe Bild 1. Es ist zu erkennen, dass ein Raster von Gräbern (gelb markiert) bereits angelegt ist. Für den zweiten Bereich (rot hinterlegt) wurden die Grabgeometrien noch nicht in den Plan eingefügt und befinden sich somit noch in Bearbeitung.

Das Anlegen von Grabfeldern erfolgt immer nach dem gleichen Prinzip:
• Zunächst ist die Anzahl der Grabstellen je Grab auszuwählen. In diesem Fall handelt es sich um Einzelgräber. Urnenwände und Urnengrabanlagen können ebenfalls nach diesem Muster aufgebaut werden.

• Im zweiten Schritt wird im Planungswerkzeug die Größe der Grabstelle definiert. Hier wurde eine Größe von 2,00 x 1,00 Metern ausgewählt.

• Als nächsten Arbeitsgang wird die Ausrichtung der anzulegenden Grabstellen definiert. Dies kann entweder durch Auswahl einer bestimmten Ausrichtung oder durch Anpassung an das Luftbild erfolgen.

• Nachdem die Einzelgrabstelle in den vorangegangenen Schritten angelegt wurde, kann nun ein Raster festgelegt werden. Das Raster kann sehr einfach über das Planungswerkzeug generiert werden. Das Grabfeld soll in diesem Beispiel mit sechs Gräbern in der Reihe und mit drei Gräbern in der Spalte erstellt werden. Weiterhin sind Abstände von jeweils 30 Zentimetern definiert. Durch einen Mausklick in das Luftbild wird das vordefinierte Raster an der gewünschten Stelle auf das Luftbild „gestempelt“. Mit diesem Schritt ist das Anlegen der Grabgeometrien abgeschlossen.

Intelligente Verknüpfung

Bei den angelegten Gräbern handelt es sich bislang nur um Rechtecke ohne Anbindung an die Friedhofsdatenbank. Die Gräber werden in einem letzten Schritt mit der zugeordneten Kartei in der Friedhofsdatenbank verknüpft. Dadurch werden die Geometrien zu intelligenten Datenbankobjekten. Das Verknüpfen erfolgt sehr benutzerfreundlich durch folgenden Arbeitsablauf:

  • Auswahl der Grabstelle in der Karte • Auswahl der entsprechenden Grabstelle in der Friedhofsdatenbank
  • Anklicken der Schaltfläche „Verknüpfen“.
  • Nach dem Verknüpfen ist der digitale Friedhofsplan für dieses Grabfeld fer- tiggestellt. Nun können alle Gräber abgefragt oder nach ei- nem bestimmten Kriterium grafisch ausgewertet werden. In diesem Fall ist der Filter nach Grabstatus ausgewählt. Dadurch werden freie Gräber grün und belegte Gräber rot eingefärbt.

Insgesamt hat die Erstellung des digitalen Friedhofsplans für den dargestellten Teilbereich rund drei Minuten in Anspruch genommen. Diese Arbeitsschritte können auch von nicht technisch ausgebildeten Mitarbeitern in der Friedhofsverwaltung ähnlich schnell durchgeführt werden.

Zusammenfassung

Mit dem richtigen Werkzeug kann der Weg zum digitalen Friedhofsplan deutlich vereinfacht und verkürzt werden.

Stellen Sie sicher, dass auch Sie das richtige Werkzeug zur Erstellung und Verwaltung Ihres digitalen Friedhofsplans einsetzen. Welche Kriterien dafür relevant sind, kann der beigefügten Checkliste entnommen werden.

Quelle: Friedhofskultur, Mai 2018