Die Baumkontrolle im Griff

Das Kölner Unternehmen pbsgeo bietet mit pg_baum und pg_grün ein Software- Paket mit denen sich Gesamtanlagen ganzheitlich betrachten lassen und somit ökonomisch bewirtschaftet werden können.

Unter verwaltungstechnischen Gesichtspunkten handelt es sich bei Parks und kommunalen Freizeitflächen um infrastrukturelle Anlagen, auf der verschiedene Anlageobjekte zusammengefasst werden, etwa:

  • Grünflächen,
  • Wege,
  • Bäume,
  • Gebäude,
  • Kunstobjekte,
  • Spielgeräte, etc.

So unterschiedlich die Objekte auch sind, so haben sie eine Gemeinsamkeit: Alle erfordern Verwaltungsaufwand zur dauerhaften Unterhaltung. Je Objektart sind jedoch unterschiedliche Verwaltungsvorgänge erforderlich, die möglichst digital im Sinne der Arbeitsteilung abgebildet werden sollten. Bäume, insbesondere im Bereich von öffentlichen Anlagen, sind im Hinblick auf die Pflege und Kontrolle gesondert zu betrachten. Denn nicht erkannte Schäden und Pflegemängel können zu einer unmittelbaren Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen. Sollten beispielsweise durch herabfallende Äste Sachschäden entstehen oder Personen zu Schaden kommen, so kann dies zu schwerwiegenden Rechtsfolgen für die Verwaltung führen. Um diesem Haftungsrisiko entgegenzuwirken ist eine systematisierte Kontrolle und Pflege durchzuführen. Eine rechtssichere Dokumentation ist unerlässlich. Wie dies in der Praxis bewerkstelligt werden kann, wird im Folgenden am Beispiel von pg_baum erläutert.


Die Ersterfassung
Um Bäume möglichst exakt zu erfassen, wird der Baum lagerichtig in pg_baum mit der zugeordneten, eindeutigen Baumnummer aufgenommen. Bei der Ersterfassung werden neben dem Standort zunächst Grunddaten des Baums erfasst und in der Anwendung hinterlegt. Es handelt sich dabei um Angaben zur/zum:

  • Baumart und -gattung,
  • Baumhöhe,
  • Kronendurchmesser,
  • Stammumfang,
  • Wachstumsphase mit geschätztem Alter,
  • Baumzustand.
    Alle hinterlegten Kataloge und Listen können individuell angelegt und erweitert
    werden.

Durchführung von Baumkontrollen nach FLL-Richtlinie
Die Richtlinie der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) systematisiert die Durchführung der Baumkontrollen und schafft Rechtssicherheit. In pg_baum sind die Baumkontrollen gemäß FLL hinterlegt, so dass mittels einer mobilen Kartenanwendung (Android oder iOS) die Bäume im Feld angesprochen und kontrolliert werden können. Der Benutzer wird dabei intuitiv durch die Betrachtungsbereiche geleitet und kann über die App
Schäden und Auffälligkeiten dokumentieren, erforderlichenfalls auch mit einem Foto. Baumkontrollen sind laut Richtlinie, abhängig der Alterungsphase des Baumes, von einem einjährigen von einem einjährigen bis zu einem dreijährigen Intervall durchzuführen. In einer Zeitspanne von drei Jahren sollen die Kontrollen mindestens einmal im belaubten und einmal im unbelaubten Zustand erfolgen. Werden bei der Baumkontrolle keine Schäden, Erkrankungen oder sonstige Auffälligkeiten festgestellt, wird automatisiert eine Wiedervorlage gemäß dem
vordefinierten Intervall angelegt.

Einleitung von Maßnahmen
Für den Fall, dass im Rahmen der Baumkontrolle Mängel festgestellt wurden, können unmittelbar mit Abschluss der Kontrolle Maßnahmen in der App als Aufgaben angelegt werden. Handelt es sich dabei um einen Mangel, der die Verkehrssicherheit beeinträchtigt, so kann die Aufgabe mit einer hohen Priorität versehen werden. Die integrierte Aufgabenverwaltung kann, mit vordefinierten Arbeitsabläufen und Delegation an bestimmte Personen oder Personengruppen,
die Arbeitsabläufe der Verwaltungen abbilden. Ebenfalls können damit externe Fachfirmen und Jahresunternehmer nach Erfordernis in die Arbeitsabläufe der Verwaltung integriert werden.

Dokumentationen und Auswertungen
Alle Kontrollen werden rechtssicher in einer Datenbank abgelegt und können nach einem vordefinierten Zeitraum nicht mehr überarbeitet werden. Die erfassten Daten können nach Excel exportiert und dort für weitergehende Analysen ausgewertet werden. Grafische Auswertungen visualisieren beispielsweise die prozentuale Verteilung von Bäumen mit und ohne Mangel. Ebenfalls kann diese Auswertung auch über aufeinanderfolgende Jahre als Graphen
ausgegeben werden. Dadurch kann die Veränderung der Qualität des Baumbestandes über die Jahre visualisiert werden.

Integration von pg_baum und pg_grün
Durch das Zusammenspiel der Anwendungen pg_baum und pg_grün können Anlagen ganzheitlich betrachtet werden. Alle Objekte werden dabei auf die Anlage gruppiert und können im Hinblick auf die Flächenauswertungen ineinandergreifen. Beispielsweise werden Grünflächen automatisch verkleinert, wenn neue Objekte auf diesen Flächen angelegt werden. Das Ergebnis ist eine tages-aktuelle Flächenbilanz. Für die Pflege der Grünflächen, zum Beispiel Mäharbeiten, kann eine Analyse nach Flächengröße erfolgen, so dass abhängig von der Größe das richtige Mähwerkzeug verwendet werden kann.

Fazit
– pg_baum und pg_grün helfen den Verwaltungen die Pflege und Unterhaltung von
kommunalen Grünflächen zu verbessern.
– Die integrierte Aufgabenverwaltung systematisiert die Unterhaltung, hilft Prioritäten festzulegen und führt dadurch zu Effizienzsteigerungen in der
Verwaltung.
– Die Dokumentation von Baumkontrollen und Pflegemaßnahmen verbessert die
Rechtssicherheit für die Verwaltung.

Quelle: taspo.de/baumzeitung, Ausgabe 4/2023, Seite 57