Der digitale Friedhofsplan − Erfahrungen aus Offenburg

Dank friedhofsplan.de konnte die Friedhofsverwaltung der Technischen Betriebe Offenburg ihren Friedhofsplan relaunchen und ermöglicht seit April Bürgern und Besuchern eine einfache, schnelle Suche nach Verstorbenen und Gräbern. Wie sind die Erfahrungen mit dem digitalen Plan im Praxisbetrieb?

Die Friedhofsverwaltung der Technischen Betriebe Offenburg stellt ihren Besuchern einen neuen digitalen Service zur Verfügung: die bequeme Online-Suche nach Grabstätten. „Dank unserer innovativen Zusammenarbeit mit der PBSGEO GmbH aus Köln können Nutzer nun mithilfe ihres Smartphones schnell und einfach die gewünschten Grabstellen finden“, erklärt Hans-Jürgen Jäger, Abteilungsleiter der Offenburger Friedhöfe. „Statt sich mühsam durch die vielen Gräber zu suchen, bietet die neue Plattform einen virtuellen Rundgang über jeden unserer insgesamt 13 Offenburger Friedhöfe.“ Das Handling ist für den Besucher recht einfach. „Nach der Auswahl des gewünschten Friedhofs zeigt der Bildschirm eine Übersicht der Gesamtanlage. Die Suche nach einer bestimmten Grabstätte erfolgt durch die Eingabe des Familiennamens. Die Plattform zeigt dann alle Personen mit diesem Nachnamen an, die auf dem ausgewählten Friedhof begraben liegen. Durch die Auswahl eines Namens aus der Liste wird die Grabstelle auf dem Übersichtsplan angezeigt“, erklärt Jäger die Vorgehensweise.

Besucher, die sich vor Ort auf dem Friedhof befinden, können mithilfe eines Smartphones ihren Standort per GPS- Signal abrufen, um sich besser zu orientieren. Die farbliche Kennzeichnung auf dem Plan zeigt, welches Grab belegt (rot), noch verfügbar (grün) oder bereits eingeebnet (grau) ist. Allerdings, so zeigt Jäger auf, lasse sich nur auf dem Friedhof suchen, auf dem der Besucher gerade eingeloggt ist. Es sei nicht möglich von der Grundmaske des Stadtfriedhofs beispielsweise auf einem Ortsteil-Friedhof zu suchen. Für die Suche sei also Voraussetzung, den Friedhof genau zu kennen.

Eine wichtige Frage sei für die Bürger in Offenburg die Datensicherheit. Jäger betont, dass der Datenschutz mit der digitalen Grabauskunft gewahrt bleibt. „Die Namen der Verstorbenen stehen schließlich auch auf den Grabsteinen, die jeder frei lesen kann.“ Bei Bedarf könnten Gräber aber auch anonymisiert werden.

„Der digitale Friedhofsplan erleichtert nicht nur unseren Besuchern, sondern auch unserer Friedhofsverwaltung die Arbeit erheblich. Die Kommunikation mit den auf den Friedhöfen tätigen Gewerken wie Bestattern, Steinmetzen oder Gärtnereien hat sich mit dem digitalen Friedhofsplan erheblich erleichtert“, sagt Jäger. Im Vorfeld wurde die Thematik werbewirksam in der Presse veröffentlicht und es gab viele positive Rückmeldungen. „Die bisherige mühsame manuelle Eintragung von Gräbern auf riesigen Papierplänen gehört nun der Vergangenheit an. Veränderungen wie durch das Einebnen alter oder Anlegen neuer Grabstätten mussten zuvor händisch auf den Plänen durchgestrichen, korrigiert oder neu eingetragen werden.

Die Vorbereitungen für die Ersterstellung des digitalen Friedhofsplans bedeuteten zwar eine Mehrarbeit in unserer Verwaltung“, erklärt Jäger. Aber heute genüge oftmals ein Mausklick, um digital Verknüpfungen herzustellen oder Infos abzufragen. Über die Erleichterungen freut sich das gesamte Team in Offenburg. Auch liefere das Programm wertvolle Informationen über kommende Änderungen an den Grabstätten, was eine frühzeitige Planung ermöglicht. Mit dem digitalen Friedhofsplan lassen sich somit Aufgaben in der Verwaltung verschlanken. Telefonate mit Bürgern, die nach einer Grabstätte suchen, entfallen weitestgehend.

Um die Verwendung des digitalen Friedhofsplans vor Ort zu erleichtern, werden demnächst Schilder mit QR-Code den Papierplan im Schaukasten, von dem der QR-Code bislang abfotografiert werden musste, ablösen. Geplant ist darüber hinaus auch die Zusammenarbeit mit dem Historischen Förderverein in Offenburg, um den Bürgern zusätzliche Informationen zu historischen Gräbern anbieten zu können.