Wipperfürth – „Eine technische Lösung für eine hochemotionale Geschichte“, so nannte Bürgermeister Michael von Rekowski das neue „Digitale Grabstättenauskunfts-System“, das er am Donnerstag auf dem Westfriedhof in Wipperfürth vorstellte.
Über eine eigene die Internetseite kann man so ganz einfach Gräber auf allen sieben Wipperfürther Friedhöfen finden. Man tippt den Namen des Verstorbenen in das Suchfeld der Seite ein und das gesuchte Grab wird auf einem Lageplan des Friedhofes angezeigt. So kann man zum Beispiel die letzte Ruhestätte eines alten Freundes finden, bei dessen Beisetzung man selbst nicht vor Ort war.
Bürgermeister sieht Wipperfürth als Vorreiter
„Wir wollten die Datenbank der Friedhofsadministration für die Öffentlichkeit nutzbar machen“, sagt Stefan Schumacher, der mit seinem Team von der Firma PBS Geo die Seite entwickelt hat. „Die Mitarbeiter des Friedhofsamtes wissen natürlich, wer wo liegt. Dieses Wissen wollten wir teilen und nutzbar machen“, so Schumacher. Aber nicht nur der Standort eines Grabes kann angezeigt werden.
Auch Fotos, Texte oder Informationen beispielsweise über Ehrengräber können auf der Datenbank hinterlegt werden und den digitalen Grabfinder so zu einem kulturhistorischen Fremdenführer machen. „Das hat in unseren Augen viel Potenzial, denn ein Friedhof ist ja immer auch Parkanlage und Rückzugsort für Spaziergänger“, so Bürgermeister von Rekowski.
Benutzer-Terminal soll vor Ort Zugang bieten
Hilfreich könnte die Anwendung auch für den Hospizdienst sein, der regelmäßig ein Kapellencafé anbietet und dort für schwerstkranke Menschen und ihre Familien beratend tätig ist, so der Bürgermeister.
Der neue Grabstättenfinder
Das „Digitale Grabstättenauskunfts-System“ ermöglicht es, über eine eigene Internetseite mit Suchfunktion Gräber auf den Friedhöfen Kreuzberg, Klaswipper, Egen, Thier, Wipperfeld, Agathaberg und dem Friedhof Weststraße zu finden.
So funktioniert es: Wer zum Beispiel einen Familiennamen in das Suchfeld der Seite eingibt, erhält alle Personen dieses Nachnamens angezeigt, die auf dem ausgewählten Friedhof begraben liegen. Wählt man dann einen Namen aus der Liste aus, zeigt das Angebot die Grabstelle auf dem Übersichtsplan an.
https://wipperfuerth.friedhofsplan.de
Ein Aushang an der Friedhofskapelle samt QR-Code wird auf das neue Angebot hinweisen. Perspektivisch hat man ein Benutzer-Terminal vor Ort ins Auge gefasst, denn gerade ältere Menschen besitzen ja nicht unbedingt ein Smartphone.
Stefan Schumacher von PBS Geo denkt über weitere Möglichkeiten nach. So könne man zum Beispiel die GPS-Position des gesuchten Grabes anzeigen lassen. „Das ist ja eine Software, die wird ja nie wirklich fertig“, so der Entwickler. Michael von Rekowski sieht das Grabstättenauskunfts-System als Teil der Wipperfürther Digitalstrategie. „Auf jeden Fall sind wir mit diesem System deutschlandweit Vorreiter“.
Quelle: Kölnische Rundschau, 14.03.2020
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