Naturfriedhof: Alles im Blick mit digitalem Friedhofsplan

Sieben Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung. Im oberfränkischen Altenbanz (Gemeinde Staffelstein) eröffnete 2023 die Herzogliche Forstverwaltung Banz einen Naturfriedhof in ihrem Wald. Mit friedhofsplan.de lässt sich diese alternative Bestattungsform gut vermarkten.

Der Naturfriedhof Banz ist ein Gemeinschaftsprojekt des Herzoglich Bayerischen Forstguts Banz und der Stadt Bad Staffelstein. Und in dieser Form in der Region einzigartig. „Der Weg von der ersten Idee bis zur Einweihung im September 2023 dauerte rund sieben Jahre“, erzählen Sebastian Huth, Betriebsleiter des Herzoglich Bayerischen Forstguts Banz, und sein Stellvertreter Marcus Weigel. Vor der ersten Bestattung im Wald musste nicht nur die Friedhofssatzung über die Benutzung des Naturfriedhofes Banz neu erlassen werden, auch die Friedhofsgebührensatzung wurde neu beschlossen.

Träger eines Friedhofes muss per Gesetz eine juristische Person des öffentlichen Rechts sein, also eine Kommune oder Kirche. So wurde die Stadt Staffelstein Träger des Naturfriedhofs Banz. Damit gehört ein regelmäßiger Austausch und Abstimmungen zum Arbeitsalltag. „Ein digitaler Austausch war somit von Anfang an gewünscht und dringend erforderlich“, berichtet Weigel. Viele Verknüpfungen gibt es über den digitalen Friedhofsplan, den die PBSGEO GmbH (Köln) genau auf die Erfordernisse auf dem Naturfriedhof Banz zugeschnitten hat. Nicht nur bei Betreiber und Träger, sondern auch bei Bürgern kommt der digitale Plan gut an. Ihre letzte Ruhe finden Verstorbene im Umfeld von Eichen und anderen Bäumen (12 Urnen rund um einen Baum) sowie rings um Sandsteinfindlingen. Somit hilft ein digitaler Plan, um sich auf dem weitläufigen Waldgelände zurecht zu finden.

Aktuell werden 2,14 Hektar aktiv genutzt, Ausweitungen sind möglich. Bei den derzeit 2.800 Grabplätzen können sowohl Einzelgräber, Partnergräber (zwei Grabstellen) aber auch Familiengräber reserviert werden. Bei einer Bestattung dürfen nur Urnen aus leicht verrottbarem Material verwendet werden. Anonyme Urnenerdgrabstätten sind nicht zulässig. Die Namen der Verstorbenen werden auf Schiefertafeln gelasert, die vor Ort an kleinen Sandsteinquadern befestigt sind. Diese stehen direkt auf/über der Beisetzungsstelle. Der Erwerb von Grabnutzungsrechten kann sowohl kurz vor einer Beisetzung als auch im Rahmen der Grabvorsorge erworben werden. In der Reservierungsgebühr für ein Familiengrab enthalten sind beispielsweise drei Grabreservierungen für bis zu 40 Jahre an einem Grabmal (einzeln verlängerbar, eine Mindestruhezeit von 20 Jahren je Grabstelle (verlängerbar) und das Belegungsrecht weiterer Grabstellen am Grabmal bis zur Maximalbelegung. Sowohl das Grabnutzungsrecht als auch die Ruhezeit eines Verstorbenen können nach deren Ablauf jederzeit und unbegrenzt verlängert werden. „Die Bürgerbetreuung lässt sich mit friedhofsplan.de sehr gut handeln“, sieht Weigel. „Interessierte Besucher, teils haben sie sich zuhause im Netz über unsere Angebote informiert, kommen in den Naturfriedhof und wählen vor Ort via Smartphone ein Grab aus, dass sie dann bei uns reservieren lassen können.“

Seit der Eröffnung im September 2023 wurden mehr als 100 Bestattungen durchgeführt. Vorsorgeverkäufe gab es bereits mehr als 200 seit Beginn. Je bekannter der Naturfriedhof wird, um so mehr neue Vertragsabschlüsse kommen hinzu. Derzeit stammen die Interessierten zu rund 60 Prozent aus der Stadt selbst und dem Landkreis. Seit der Eröffnung ist auch der digitale Friedhofsplan online. „In den ersten Wochen gab es noch einige Feinabstimmungen mit PBSGEO im Bezug auf die Vernetzung mit der Stadt Bad Staffelstein. Aber seitdem läuft das Programm. Wir sind sehr zufrieden“, sagt Weigel. Mit Blick auf zukünftige Aktivitäten, sieht Weigel die Möglichkeiten, dass Bürger nicht nur ihr Grab reservieren, sondern auch gleich kaufen und online bezahlen können. Doch derzeit steht über die Bürgerinfos hinaus die Vernet- zung mit der Stadt Bad Staffelstein und der Forstabteilung der Herzoglichen Forstverwaltung Banz im Fokus.

„Dank des digitalen Friedhofsplans können die gewünschten Aufgaben an das Forstpersonal, das für uns als Dienstleister arbeitet, verteilt werden, wo immer wir vor Ort unterwegs sind“, erklärt Weigel die Vorteile. Die Mitarbeiter rufen alle Aufgaben dann von ihren Smartphones ab. Nach erfolgter Arbeit lassen sich diese im System wiederum als erledigt markieren.

Quelle: Friedhofskultur, Oktober 2024

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